Noch zentraler in der Innenstadt gehe es fast nicht, zudem sei die Schule nun optimal angebunden. In unmittelbarer Nachbarschaft liegen der Bahnhof und der Zentrale Omnibusbahnhof, zudem gibt es genügend Pkw-Stellplätze rund ums Gebäude.
„Was lange währt, wird endlich gut“, sagte Lüttmann und zeigte sich froh, dass die Stadt Rheine das Bildungszentrum bei der Suche nach einem neuen Standort unterstützen konnte. „Wir machen Pflege besser!“ ist der Slogan des Caritas Bildungszentrums (CBZ), der auch großformatig an der Fassade zu sehen ist. „Sie machen Pfleger besser, davon profitieren wir als Stadt und als Gesellschaft“, erklärte der Bürgermeister. Er wünschte Schulleiterin Petra Berger, den Mitarbeitenden sowie den Schülern „Tatkraft und viele Freude an der neuen Unterrichtsstätte und überreichte als Geschenk ein Bild mit Ansichten markanter Gebäude in Rheine. Petra Berger drückte ihre Freude über die neuen Räumlichkeiten so aus: „Wir bieten eine Lernumgebung, die den hohen Ansprüchen einer modernen Pflegeausbildung gerecht wird. Unsere Schüler können sich hier noch besser auf ihre verantwortungsvollen Berufe vorbereiten.“ 

51 Räume

Das neue Schulgebäude bietet auf zwei Etagen insgesamt 1900 Quadratmeter Fläche, aufgeteilt in 51 Räume, darunter zehn moderne Klassenzimmer, zwei sogenannte Skills Lab zur praktischen Übung, Büros und multifunktionale Bereiche. Über 280 Auszubildende und mehr als 30 hauptamtliche Mitarbeitende finden hier ideale Bedingungen für die anspruchsvolle Ausbildung in der Pflege. Das CBZ Rheine ist eine von neun Pflegeschulen des Caritas Bildungswerkes. Das Bildungswerk wiederum ist eine Tochtergesellschaft des Caritasverbandes Ahaus-Vreden. Zu den Gästen der Feier gehörten unter anderem Mitglieder des Caritasrates. 
Die Einweihungsfeier, durch die Lehrerin Anna Zywitzki führte, war geprägt von Grußworten, die den Stellenwert des Pflegeberufs betonten. Hans-Peter Merzbach, Geschäftsführer der Caritas Bildungswerk GmbH und zugleich Vorsitzender des Vorstandes des Caritasverbandes Ahaus-Vreden, hob in seiner Rede die Bedeutung der Menschenwürde hervor, die im Grundgesetz verankert ist. „Artikel 1, Absatz 1 gilt für alle Menschen, ob jung oder alt, krank oder gesund, er gilt für jedes Geschlecht und jede Nationalität.“ Er lobte das Bildungszentrum als ein „Best-Practice-Beispiel“ für gelingende Integration, viele Auszubildende haben einen Migrationshintergrund. 

"So manche Schleife gedreht"

Hans-Peter Merzbach wünschte „allen, die hier lernen und lehren, dass dieser Ort nicht nur ein reiner Lernort zur Berufsausbildung wird, sondern ein Ort der inhaltlichen Auseinandersetzung über das, was unsere Welt im Innersten zusammenhält.“ Schulleiterin Petra Berger und ihr Team hätten über lange Zeit auf neue Räume warten müssen. „Wir haben bei der Suche nach einem neuen Objekt so manche Schleife gedreht“, rief Hans-Peter Merzbach in Erinnerung und schloss mit einem Bonmot: „Umwege erhöhen die Ortskenntnis. Diese Umwege haben sich wirklich gelohnt.“
Pastoralreferent Matthias Werth griff die Worte von Hans-Peter Merzbach zur Menschwürde auf: „Nur wer selbst mit Würde und Wertschätzung behandelt wird, wird auch anderen mit Würde und Wertschätzung begegnen können.“ Er wünschte den Auszubildenden und Mitarbeitenden, dass „Verbundenheit gelebt werden kann“ und Flexibilität und Humor stets erhalten bleiben. Als Erinnerung an den Tag überreichte er ein Zitronenbäumchen, das symbolisch für Wachstum und Beständigkeit steht. „Und es wächst auch Indoor.“

Positive Veränderungen

Für die Auszubildenden am Caritas Bildungszentrum sprach der angehende Pflegefachmann Felix Schonhoff. Er berichtete von den positiven Veränderungen, die der Umzug mit sich brachte. „Wir haben größere Räume, eine bessere Ausstattung und ein modernes Umfeld.“ Allerdings gebe es auch Dinge, an die man sich noch gewöhnen müsse. „Uns fehlt ein eigener Pausenhof. Wir teilen uns den Raum mit den Kunden des benachbarten Discounters und dem Gesundheitsamt.“ Das hat spätestens dann ein Ende, wenn der neue Pausenraum im noch im Bau befindlichen Staffelgeschoss zur Verfügung steht. Auf dem Dach des Gebäudes wird der Blick in die Innenstadt dann garniert mit einem entspannten Treffpunkt für die Nutzer der Pflegeschule.
Pfarrer Thomas Lemanski von St. Dionysius beließ es ob der Größe der neuen Pflegeschule bei der Einsegnung des größten Raumes. Lemanski hatte zum Auftakt des Festtages zudem einen Gottesdienst in der St.-Dionysius-Kirche unter dem Motto „Bewährtes bewahren, Neues wagen“, zelebriert. 
Mit einem interaktiven Quiz endete der offizielle Teil der Einweihungsfeier. Anschließend hatten die Gäste die Möglichkeit, eine der modernsten Pflegeschulen in der Region zu besichtigen und sich einen persönlichen Eindruck von den Lern- und Arbeitsbedingungen zu verschaffen.